Für heute stand viel Wind auf dem Programm. Pünktlich wie jeden Tag fuhr uns unser Taxifahrer Aiman an die Station von Planet Allsports. Fleissig hat jeder sein Material bereit gemacht. Neu hat die Station 3 Boote, nicht nur zwei. Eines fuhr direkt in die Lagune. Ein zweites war gedacht für den Transport von Personen und das dritte war ohne Motor für alles Material.

Malta, Daniel und Christa wollten als erste hoch in die Lagune. Der Bootfahrer Mahmoud hatte aber etwas Anlaufschwierigkeiten mit dem neuen Materialboot. Er hat den falschen Knoten gelöst, mit dem Resultat, dass er das nicht motorisierte Boot in der Hand hatte und das Boot mit Motor plötzlich 15 Meter von uns entfernt unbemannt davon schwamm. Mahmoud hat nicht lange gezögert und dem Windsurfer neben uns zugerufen, er wolle selber zum Boot winsurfen. Dumm nur, dass Mahmoud nicht sehr gut surft… aber nach 2x umfallen hat er es dann doch noch geschafft. Übrigens nicht empfehlenswert ist es auf dem Materialboot mit zu fahren: Gegen die Wellen wird man darin doch ziemlich nass.

Etwa um 10 Uhr oben in der Lagune angekommen werden die Schirme mit Pressluft gefüllt. Dani startete als erster. Mit seinem 12er Kite war er überpowert, aber versuchen kann man’s ja. Christa ging ebenfalls überpowert mit dem 9er raus. Malta hatte wohl mit seinem 9er die beste Wahl getroffen was das Verhältnis von Gewicht, Windstärke und Schirmgrösse anbelangt. Wenig später folgte der Rest der Gruppe. Unser Instruktor Reto hat 2-er Teams gebildet, welche sich zuerst in Kiteschirmsteuerung übten und dann in Bodydrag. Der Wind war sehr stark, aber trotzdem optimal zum üben mit kleinen Kites. Die Anfänger-Gruppe übte  abwechslungsweise aber total 6h in der Lagune. Die Fortgeschrittenen machten 2 bis drei Sessions. Wir sind schon gespannt auf unseren Muskelkater morgen.

Nach dem Abendessen waren einige doch sehr erschöpft von der Sonne und vom Wind. Daher beschloss nur eine kleine Gruppe zusammen nach Downtown zu fahren. Downtown ist der unterste Stadtteil von Safaga. Mohamed von der Station hat dort einen Kleiderladen, welchen wir kurz besuchten. Anschliessend ging’s zu Fuss zum Gewürzladen um Tamarinde zu kaufen um damit in den nächsten Tagen gesüsstes Wasser zu haben. Spontan hatte Gian die Gelegenheit mit Mahmoud (Schalufa) auf dem Motorrad zu fahren. Lustigerweise hatten wir beim Abendessen eine Diskussion über das Tragen von Helmen. Wie ihr euch denken könnt, gab’s spontan keinen.

Alle anderen gingen begleitet von Mahmoud Hassany zu Fuss zum Coffeeshop Gizrelbah‘ im selben Stadtviertel. Wir hatten es uns gerade gemütlich gemacht, da schoss ein Auto mit hoher Geschwindigkeit am Coffeeshop vorbei und krachte in eine Palme ca. 10 Meter vom Coffeeshop entfernt. Grosse Aufregung. Wir sassen plötzlich komplett alleine im Coffeeshop. Alle Ägypter rannten zum Unfallort und halfen dem Verunfallten aus dem Wagen. Zum Glück ist niemandem etwas passiert. Der Fahrer hat wohl eine Bodenwelle übersehen und flog wortwörtlich darüber. Es ergaben sich anschliessend interessante Gespräche über Versicherungen und das Verhalten von Menschen bei Unfällen. Normalerweise kommen in Ägypten auch Ambulanz und Polizei. Aber gemäss Ägyptern ist es viel schneller, wenn eine Privatperson den Verunfallten sofort ins Krankenhaus fährt und man den Unfallwagen so auf die Strasse schiebt, dass er parkiert aussieht und die Polizei nichts davon mitbekommt.

Nach all der Aufregung beruhigte sich das Geschehen langsam und wir liessen den Abend ausklingen mit kalten Karkade-Getränken, Taula (Brettspiel), Shisha und Tee. Für morgen ist noch ein Mal super Wind angesagt und wir freuen uns auf 4 weitere Kitesurfer aus der Schweiz, welche morgen Mittag in Hurghada landen werden.

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